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Botschafter Huterer besuchte die Gedenkstätte Chatyn am 22. März 2022
Vor 79 Jahren, am 22. März 1943, wurden fast alle Einwohner des belarussischen Dorfs Chatyn von Deutschen und in deutschem Namen ermordet und ihre Häuser niedergebrannt. Nur der Schmied des Dorfs, Josif Kaminskij, sowie drei Kinder überlebten das Morden. Mehr als 140 Bewohner des Dorfs – die Hälfte von ihnen Kinder – fielen dem Massaker am 22. März 1943 zum Opfer. Das Dorf Chatyn wurde nie wieder aufgebaut. An dem Ort, wo es einmal existierte, erinnert heute eine eindrucksvolle Gedenkstätte an das unverzeihliche Verbrechen von Chatyn und an die mehr als 600 belarussischen Dörfer und ihre Einwohner, die ebenfalls Chatyns Schicksal erlitten.
Der deutsche Botschafter in Belarus Manfred Huterer besuchte die Gedenkstätte am 22. März 2022, dem Jahrestag des Verbrechens von Chatyn. „Deutschland wird niemals vergessen, was hier in deutschem Namen geschehen ist. Unbeschreibliche Schmerzen. Ich verneige mich vor Ihnen“, sagte Huterer bei seinem Besuch im Gedenken an die Opfer. Botschafter Huterer legte am Gedenkort einen Kranz nieder. Gemeinsam mit ihm besuchte die Chargé d‘Affaire der Delegation der Europäischen Union in Belarus, Evelina Schulz, Chatyn und legte Blumen nieder.
Chatyn und die verbrannten Dörfer von Belarus stehen dafür, dass Belarus und seine Menschen unter den von Deutschen und im deutschen Namen begangenen Verbrechen im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion besonders gelitten haben. Die Gedenkstätte Chatyn erlaubt den Nachgeborenen, das Unbegreifliche zumindest zu erahnen zu suchen: Kinder, die eben noch auf einer Dorfstraße spielten – und im nächsten Augenblick Mordwahn zum Opfer fielen; Häuser, in denen Menschen lebten, arbeiteten, fröhlich waren – in Stunden bis auf die Grundmauern zerstört; ein ganzes Dorf, das als Dorf nicht mehr war und nie mehr wurde.
Die Erinnerung an die von Deutschen und in deutschem Namen zwischen 1933 und 1945 in Chatyn und an viel zu vielen anderen Orten begangenen Verbrechen werden Deutschlands Regierung und seine Bürgerinnen und Bürger zu allen Zeiten pflegen. Das Gedenken an die Millionen Menschen, die unter deutschem Hass, unter Antisemitismus und mörderischem Rassewahn litten und starben, wird Deutschland stets wach halten. Deutschland bekennt sich zu seiner historischen Verantwortung. Aus ihr erwächst die Verpflichtung, dass so etwas nie wieder geschehen darf.