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Grußwort von Geschäftsträger a.i. Michael Nowak bei einer Gedenkveranstaltung in der IBB am 80. Jahrestag der Zerstörung des Minsker Ghettos
Sehr geehrter Herr Platzeck, liebe Vertreter*innen der IBB,
Sehr geehrter Herr Rogatnikow und liebe Vertreter*innen der jüdischen Gemeinden und Organisationen in Belarus,
Sehr geehrte Vertreter*innen religiöser Gemeinschaften,
Sehr geehrte Zeitzeug*innen,
Sehr geehrte Kolleg*innen vom Diplomatischen Corps,
Liebe Gäste aus Deutschland, liebe Freund*innen der Deutschen Botschaft,
Heute ist ein bedeutender Tag. Wir gedenken der Ermordung der Menschen im Minsker Ghetto vor 80 Jahren - eines der unzähligen Verbrechen, die die Nationalsozialisten auf dem Gebiet des heutigen Belarus verübten. Wir gedenken der Opfer des Vernichtungsfeldzugs gegen die Sowjetunion und wir gedenken der Opfer der Shoa.
Dass wir dieses Gedenken an diesem Tag gemeinsam begehen, ist besonders wertvoll. Heute sind Menschen unter uns, die das Grauen von damals mit eigenen Augen gesehen und am eigenen Leib erlitten haben. Sie können uns von ihren Erlebnissen erzählen und machen das Erinnern konkret. Auch die Nachkommen der Opfer von damals und Historiker*innen sind hier. Mit ihrer Hilfe können wir das Geschehene einordnen und das Gedenken auch für künftige Generationen wachhalten.
Die heutige Veranstaltung wird gemeinsam ausgerichtet von der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ (IBB) und dem Verband der belarussischen jüdischen Vereinigungen und Gemeinden. Das zeigt, wie viel wir in den letzten Jahrzehnten gemeinsam erreicht haben. Außerdem sind heute nicht nur zahlreiche Vertreter*innen verschiedener Institutionen aus Belarus anwesend, sondern auch zwei Delegationen aus Deutschland. Das ist ein willkommenes Zeichen, dass zivilgesellschaftlicher Austausch zwischen unseren Ländern selbst in Zeiten großer politischer Differenzen möglich bleibt.
Schließlich, und auch dies scheint mir besonders wichtig: Heute ist meine geschätzte Kollegin Goldman-Adut von der israelischen Botschaft hier. Wir alle hier im Saal wissen, welch schwere Zeit Ihr Land gerade durchlebt. Deshalb möchte ich Sie, an diesem Tag des Gedenkens, auch unserer Solidarität in der Gegenwart versichern. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte gestern bei einer Kundgebung in Berlin: Der Schutz jüdischen Lebens ist Staatsaufgabe, aber auch Bürgerpflicht.
Den Organisator*innen dieser Veranstaltung herzlichen Dank. Ich freue mich auf den gemeinsamen Austausch heute Abend!